Meine Arbeit hat viel mit “Raum geben” zu tun. Ich gestalte den Massageraum im Außen für alle Sinne. Es muss warm sein, wohlriechend, frisch, sauber, bequem zum Liegen und das Ambiente soll Ruhe und Geborgenheit vermitteln. Auch sanfte Musik und Blumendekoration fürs ästhetische Empfinden sind wichtig. Am allerwichtigsten ist natürlich, dass ich gesund und in allgemein guter Verfassung bin.
Dass alle diese oben angeführten Punkte passen, gehört zur Grundvoraussetzung einer stimmigen Behandlung. Oben drauf kommt dann noch das I-Tüpfelchen, meine innere Haltung. Beim Massieren gehe ich mit meiner Aufmerksamkeit ganz ins Spüren und Wahrnehmen, was gerade ist, möglichst frei von jeglicher Bewertung. Das Gefühl „angenommen zu werden“ kann jeder Mensch spüren, egal ob bewusst oder unbewusst.
Bereits vor der Behandlung sammle ich mich, durch bewusstes Atmen und wahrnehmen meines Körpers. Oft mache ich das in Form einer rezitativen Mediation oder auch mit einem hawaiianischen Ritual. Dadurch gelingt es mir den inneren Raum von beobachtender Gegenwärtigkeit und Achtsamkeit zu betreten und mich als Person für die Zeit der Behandlung zurück zustellen. Am besten ist es, wenn ich in einen Raum von absichtsloser Gegenwärtigkeit gleite, da bin ich präsent und ohne irgendetwas bestimmtes zu wollen. Gelingt mir das, so kann die/der Kundin/e ebenfalls leichter ins Spüren, in ihren/seinen Atemraum und ins Loslassen von Spannungen kommen. Dies stellt sich zwar nicht immer ein, doch oft entsteht im Raum eine nährende, friedliche Schwingung, wo die Unterscheidung zwischen Gebendem und Empfangendem nicht mehr existiert. Dieser „rhythmische Wohlklang“ stellt sich ganz von selbst ein, es braucht nur unsere gemeinsame Gestimmtheit und die Bereitschaft das Fließen zu zulassen.
Genug der hochtrabenden Worte. Anfühlen tut sich das ganz einfach schön und macht mich sehr zufrieden. Und schaue ich dann in ein entspanntes Gesicht und sehe ein wortloses Lächeln, dann freue ich mich und weiß, dass diese Frau oder dieser Mann wieder kommt.