Heute schon gelacht?
Unvergesslich für mich ist die Szene -Kniechen, Näschen, Öhrchen -aus dem Film “Die Sittenstrolche” von Laurel & Hardy. Mein Sohn Leon und mein Mann haben sich beim Anschauen dermaßen zerkugelt, dass ich ganz neugierig herbeigeeilt kam und wir noch einen ganzen Nachmittag lang Spaß an dieser kleinen Koordinationsübung hatten.
Lachen ist das kleine Glück. „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“, hat Charlie
Chaplin einmal gesagt. Durchschnittlich dauert ein Lacher zwei Sekunden und sieben
„Hahahas“. Die Zeit kann man sich schon nehmen. Männer lachen mit mindestens
280 Schwingungen in der Sekunde, Frauen sogar mit 500. Klingt alles sehr wissenschaftlich.
Ist es auch. Forscher haben sich der Erheiterung schon längst angenommen. Gelotologie nennt man ihr Spezialgebiet. Kommt aus dem Griechischen und bedeutet die Lehre vom Lachen. Eine Wissenschaft, die Spaß macht.
Lachen ist die beste Medizin für Körper und Geist, und es ist ansteckend. Schon das
Geräusch lachender Menschen veranlasst das Hirn dazu, die Gesichtsmuskeln auf ein
breites Grinsen vorzubereiten. Die Stresshormone Adrenalin und Kortisol nehmen
bei Gelächter ab. Das Glück in Form von Endorphin sorgt für Entspannung und gute
Laune. Verdauung und Stoffwechsel werden angekurbelt und die Verbrennung von
Cholesterin gefördert. Puls und Blutdruck steigen. Das Herz-Kreislauf-System, das
Zwerchfell, die Stimmbänder, die Gesichts- und Bauchmuskeln werden angeregt. Die
Lunge transportiert drei bis vier Mal so viel Sauerstoff. Auch das Herz und das
Immunsystem werden gestärkt. Unser Körper befördert mehr Abwehrstoffe ins Blut.
Killerzellen zum Beispiel, die sich sofort auf Viren, Tumor- und Krebszellen stürzen.
Auch die Schmerzempfindung verringert sich. Effekte, mit denen Klinik-Clowns wie
die Roten Nasen arbeiten. Gelotologen konnten außerdem nachweisen, dass ein
Lachanfall dieselben Gehirnregionen stimuliert und damit zumindest kurzzeitig
ähnliche Empfindungen auslöst wie die Einnahme von Kokain.
Lachtraining:
20 Sekunden Lachen entsprechen ungefähr der Wirkung von drei Minuten
intensivem Rudern. Das kann bei untrainierten Menschen schon einmal zu
Schmerzen führen. Nach fünf bis acht Minuten setzt aber Entspannung ein. Die
Herzfrequenz nimmt ab und der Blutdruck sinkt anhaltend. Eine Minute Lachen ist
so erfrischend wie 45 Minuten Entspannungs-training, haben die Wissenschaftler
herausgefunden. Außerdem soll es sogar der Potenz auf die Sprünge helfen. Nach
einem ausführlichen Lachkrampf ist man also nicht nur zufriedener, sondern auch
noch topfit.
Ich für meinen Teil, fasse es stets als Kompliment auf, wenn meine Tochter nach einem meiner Lachanfälle zu mir sagt: „Mama du bist so verrückt. Und wenn du alt bist, wirst du sicherlich noch verrückter, aber eh lieb!“